Erweiterte Suche
 

News

  14.04.2021 | Logistik

Verbände warnen eindringlich vor Rohstoffknappheit

Angesichts der Verknappung auf verschiedenen Rohstoffmärkten befürchten Verbände im Zulieferspektrum spürbare Konsequenzen für die Lieferkette, auch im Lebensmittelsektor. So hat der Verband Flexible Packaging Europe (FPE) mehrfach darauf hingewiesen, dass es seit einiger Zeit Spannungen auf dem Polymermarkt gibt, die für die FPE-Mitglieder sehr besorgniserregend sind. Die Lieferungen aller relevanten Polymere an die Industrie seien weiterhin unvorhersehbar in Bezug auf Mengen und Lieferzeiten und gefährden daher viele Produktionspläne, schreibt FPE. Die betroffenen Verarbeiter haben Schwierigkeiten, Fertigprodukte zu liefern, um die Bestellanforderungen ihrer Kunden zu erfüllen. Insbesondere die Lebensmittel- und Getränkeindustrie ist auf die sichere Versorgung mit Verpackungsmaterialien angewiesen, um die anhaltend hohe Nachfrage der Einzelhändler und letztlich der Endverbraucher zu erfüllen.

Auch die Mitglieder der IK Industrievereinigung Kunststoffverpackungen berichten von einem massiven Druck durch fehlende Rohstoffe und eine noch nie gesehene Preisexplosion bei Kunststoffen. Eine Blitzumfrage unter den Mitgliedern Ende März zeigt die dramatische Situation der Branche: Acht von zehn Kunststoffverpackungshersteller mussten wegen der Rohstoffverknappung bereits ihre Produktion drosseln.

Mehr als die Hälfte der Unternehmen rechnet in den nächsten vier Wochen mit Lieferausfällen in mittlerem bis sehr starkem Umfang. Parallel zu der Verknappung sind die Preise für Standard-Kunststoffe insbesondere seit Jahresbeginn extrem stark angestiegen, wie die Umfrage bestätigt. „Die Situation in der Branche ist weiterhin extrem angespannt“, fasst IK-Hauptgeschäftsführer Dr. Martin Engelmann die aktuelle Lage zusammen.

Neben der Metall- und Kunststoffindustrie schlägt auch der Bundesverband Holzpackmittel, Paletten, Exportverpackung (HPE) e. V. Alarm. Halte die Rohstoffknappheit auf dem deutschen Holzmarkt weiter an, können Paletten-Produzenten und andere Holzpackmittelhersteller schon in Kürze nicht mehr ausreichend produzieren. Es drohen spürbare Beeinträchtigungen für den gesamten Warenverkehr – innerhalb Deutschlands und beim Export. „Auch der Lebensmittelbereich, die Chemieindustrie oder der Maschinen- und Anlagenbau werden davon deutlich betroffen sein“, warnt HPE-Geschäftsführer Marcus Kirschner. Erste Betriebe der Paletten- und Holzpackmittelindustrie haben für ihre Kunden seit Kurzem Obergrenzen eingeführt und liefern nur noch feste Kontingente, berichtet der Geschäftsführer. „Sollte sich diese Situation nicht zügig entspannen, werden schon bald die ersten Warentransporte stocken und die Belebung der Wirtschaft abwürgen“, sagt Kirschner.

www.flexpack-europe.org kunststoffverpackungen.de/ www.hpe.de