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  20.03.2024 | Packaging

VDMA zur EU-Verpackungsverordnung: Realitätsferne Vorgaben belasten den Maschinenbau

Der Maschinen- und Anlagenbau sieht die jüngst von den Mitgliedstaaten angenommene EU-Verpackungsverordnung grundsätzlich positiv. Nach wie vor vorhandene handwerkliche Schwächen und zum Teil realitätsferne Vorgaben belasten jedoch die Branche. Im Unterschied zu dem von der Kommission ursprünglich vorgeschlagenen Entwurf sieht die nun angenommene Verordnung eine deutliche Ausweitung der Mehrwegquoten bei Industrieverpackungen vor, darunter Palettenumhüllungen und Umreifungsbänder zur Ladungssicherung auf Paletten. „Eine Mehrwegquote von 100 Prozent für industrielle Transportverpackungen bei Lieferungen zwischen Unternehmensstandorten und Transporten innerhalb eines Mitgliedstaates entbehrt jeder Grundlage, ein Nachweis der ökologischen Vorteilhaftigkeit fehlt. Eine Wiederverwendung ist technisch gar nicht realisierbar. Damit kommt diese Vorgabe praktisch einem Verbot gleich, was allen Forderungen zur Ladungssicherung widerspricht“, erläutert Clemens. EU packaging regulation: unrealistic requirements are a burden on the mechanical engineering industryAuch sieht die Verordnung Verbote von Portionsverpackungen im HORECA-Bereich vor. Das kann die Gesundheit der Konsumenten – nicht nur in Zeiten von Pandemien – beeinträchtigen, da die Einhaltung der Hygiene problematisch ist. Außerdem kann es zu einem Verderb von Lebensmitteln und so zu steigenden Lebensmittelverlusten führen. „Das führt den Gedanken der Nachhaltigkeit ad absurdum“, sagt der VDMA-Fachverbandsgeschäftsführer, „bedenkt man, dass der Hauptteil der CO2-Emissionen bei der Herstellung der Lebensmittel anfällt und nicht bei der Verpackung, die die Lebensmittel vor ihrem Verderb schützen soll.“ Verbote bestimmter Verpackungen sowie Materialien wirken sich auf alle Glieder der Wertschöpfungskette aus. Für den Verpackungsmaschinenbau, der ein wichtiger Enabler nachhaltiger Verpackungslösungen ist, hat dies tiefgreifende Konsequenzen.