Die deutsche Papiersackindustrie konnte das Geschäftsjahr 2024 mit einem leichten Wachstum abschließen: Sie lieferte 1,1 Prozent mehr Papiersäcke aus als im Vorjahr. Trotz anhaltender wirtschaftlicher Unsicherheiten schätzen die Mitgliedsunternehmen der Gemeinschaft Papiersackindustrie e. V. (GemPSI) ihre Marktposition als stabil ein. Gleichzeitig bereitet sich die Branche intensiv auf die Umsetzung neuer regulatorischer Anforderungen der Europäischen Union vor. In 2024 stieg die Nachfrage nach Papiersäcken in den Bereichen Baustoffe (ohne Zement), Chemikalien, Nahrungsmittel (ohne Milchpulver), Futtermittel und Mineralien. Rückgänge gab es hingegen bei Zement, Milchpulver und Saatgut. Im europäischen Vergleich behält die Branche eine starke Position in Europa und belegt den zweiten Platz nach Italien. Die GemPSI-Mitgliedsunternehmen bewerten ihre Geschäftslage für das Jahr 2024 mit einem Durchschnittswert von 3,2 Punkten als befriedigend und ihre Zufriedenheit mit der Geschäftslage mit 3,3 Punkten2. Die gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen, insbesondere die wirtschaftliche Unsicherheit in Deutschland, beeinflussten die Marktentwicklung und führten zu verhaltenen Investitionen in verschiedenen Industriesektoren. Gleichzeitig sorgten Nachholeffekte nach Lagerabbau ihrer Kunden in 2023 für eine Nachfragebelebung. Darüber hinaus stand die deutsche Papiersackindustrie 2024 unter hohem Kostendruck durch steigende Preise für Energie, Rohstoffe und Papier sowie durch regulatorische Anforderungen und höhere Lohnkosten. Unternehmen, die in neue Marktsegmente und effiziente Verpackungslösungen investierten, konnten Wachstumsimpulse setzen. Regulatorische Vorgaben, Umweltaspekte und wirtschaftliche Faktoren beeinflussten in 2024 zunehmend die Produktwahl in der Papiersackindustrie. Ein deutlicher Trend blieb die Nachfrage nach braunem Papier. Darüber hinaus gewannen Verpackungen mit höherem Recyclinganteil an Bedeutung, ebenso wie der Wechsel von Kunststoff zu Papier. Die Kunden der deutschen Papiersackindustrie fokussierten sich zudem auf ressourcenschonendere Lösungen bei den Kunststofffolien. Wachsende regulatorische Anforderungen, insbesondere durch neue EU-Verordnungen, sorgten zudem für erhöhten Informations- und Beratungsbedarf entlang der gesamten Lieferkette.