05.08.1999
CADBURY/COCA-COLA-DEAL
Von der Transaktion ist jetzt das Schweppes-Geschäft in den USA, den EU-Mitgliedsstaaten (außer Großbritannien, Irland, Griechenland), Norwe-gen, Schweiz ausgenommen; auch Polen, Ungarn, Tschechien und die Slowakei werden weiter von der Cadbury Schweppes European Beverages beliefert. In Mexiko, Kanada, Australien und Neuseeland steht die Zustimmung der Wettbewerbshüter noch aus, wobei Cadbury Schweppes nach der endgültigen Klärung bis Ende des Jahres mit einem Kaufpreis von insgesamt 1,1 Mrd. USD rechnet. Außerdem wird über den Verkauf der Getränkesparte in Südafrika verhandelt. Coca-Cola hat nach den eigenen Angaben die Tochtergesellschaft Schweppes Beverages gegründet, die von John Farrell, ehemals Präsident von Coca-Cola in China, geführt wird. In welcher Form Cadbury nach dem Verkauf der Getränke-Marken im Süßwaren-sektor akqui-rieren wird, bleibt vorerst offen. In den britischen Gazetten wurden beinahe alle großen Schokoladenfirmen als „mögliche Übernahmekandidaten“ gehandelt.
Im Halbjahresbericht der Gruppe wird eine Umsatzsteigerung in den ersten 24 Wochen bis 20. Juni 1999 von 1,85 Mrd. GBP auf 1,89 Mrd. GBP angegeben. Der Betriebsgewinn erhöhte sich um 3,9 % auf 265 Mio. GBP, während der Vorsteuergewinn um 5,6 % auf 252 Mio. GBP zurückging. Im Interview mit dem SG wies Sir Dominic Cadbury, Chairman der Gruppe, auf den „eigentlichen“ Wert, den Trading Profit hin, der im ersten Halbjahr 1999 im Vergleich zu 1998 um 7 % zugelegt hat. Im Süßwarenbereich gab es eine Umsatzsteigerung um 1 % auf 961 Mio. GBP und einen Gewinnanstieg um 2 % auf 106 Mio. GBP. Während Cadbury in den Hauptmärkten Großbritannien und Australien gute Ergebnisse erzielte, entwi-ckelte sich das Geschäft in Rußland nach den Angaben „erwartungsgemäß“, wobei die Fabrik in der Nähe von St. Petersburg derzeit nur zu 25 % ausgelastet ist. Auch die Ergebnisse der deutschen Tochtergesellschaft Piasten sind durch den Exportein-bruch nach Rußland nach wie vor beeinträch-tigt. Traditionell erwartet die Cadbury-Spitze eine Belebung des Süßwarengeschäftes in der zweiten Jahreshälfte.
Eine schwächere Tendenz wird auch für Trebor Bassett in Großbritannien gemeldet, wobei eine größere interne Reorganisation im ersten Halbjahr ihre Auswirkungen zeigte. Agenturangaben zufolge wird die Tochtergesellschaft zwei ihrer sechs Fabriken in Großbritannien schließen. Es handelt sich dabei um die Werke in Maidstone und Colchester; die Produktion soll auf die Betriebe in Sheffield, Chesterfield, Pontefract und York verlegt werden.