23.12.1999

Tengelmann-Gruppe will die Sparten Supermärkte und

Die Unternehmensgruppe Tengelmann (TUG), Mülheim/Ruhr, plant einen radikalen
Kurswechsel und will sich künftig auf die vier neu definierten, jeweils international
ausgerichteten Kerngeschäftsfelder Plus Discount, Bau- und Heimwerkermärkte
unter der Marke Obi, Textilmärkte (KiK, Takko) sowie auf das amerikanisch-
kanadische Supermarkt-Geschäft (A&P) konzentrieren. Unter dem Stichwort FIT
„Fitness- und Internationalisierungs-Programm Tengelmann soll die Expansion dieser
vier Sparten europaweit forciert und auch die zentralen Konzernstrukturen effizienter
gestalten werden. Bereits für das laufende, am 30. 6. 2000 zu Ende gehende
Geschäftsjahr erwartet man so weltweit einen Umsatz von 45 Mrd. DM. Dies würde
einem Plus von 10 % im Vergleich zu 1998/99 auf den bestehenden Flächen der
Kerngeschäftsfelder bedeuten.
Damit einhergehend wird für die im deutschen Markt operierenden Supermärkte
Tengelmann und Kaiser’s sowie die Verbrauchermärkte Grosso/ Magnet nach strate-
gischen Allianzen gesucht, „gegebenenfalls unter Abgabe der unternehmerischen
Führung“. In einer Mitteilung bestätigt Tengelmann bereits Gespräche mit der Edeka
Zentrale AG, Hamburg. Auch die Supermarktaktivitäten der niederländischen
Hermans Groep (Umsatz 1,5 Mrd. DM) sollen an einen geeigneten Partner
abgegeben werden, und die Körperpflegesparte kd soll in ein Joint Venture
eingebracht werden. Insgesamt handelt es sich um einen Umsatz von 11 Mrd. DM,
der nicht mehr in der Konzernbilanz konsolidiert sein wird.
„Die Entscheidung, große Teile unseres Stammgeschäftes in eine Allianz
einzubringen, fällt sicherlich nicht leicht. Doch für das Unternehmen, für die
Mitarbeiter in den Filialen und für unsere Kunden gibt es keine bessere Option“,
erklärte Erivan Haub. „Seit drei Jahren haben die Gesellschafter in einen Turnaround
aus eigener Kraft investiert und dabei hohe Verluste in Kauf genommen.“ Erivan
Haub kündigte gleichzeitig seinen Rückzug aus dem operativen Tagesgeschäft zu
Beginn des nächsten Jahres an. Karl-Erivan Haub wird als CEO Europa die alleinige
Verantwortung für die europäischen Geschäftsfelder innehaben; Christian Haub
steuert die Geschäfte in Nordamerika.

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