10.05.2005
Ragolds Süsswaren schließt Betrieb in Karlsruhe zum Jahresende 2005
Der Hersteller von Husten- und Fruchtbonbons strebt eine möglichst sozialverträgliche Schließung des Betriebes mit einem Sozialplan für die betroffenen 150 Arbeitnehmer an. Als Gründe für die wirtschaftliche Schieflage nannte Unternehmer Jörg Schindler den rückläufigen Markt für Hartkaramellen, insbesondere für Frucht- und Hustenbonbons, den wachsenden Wettbewerbsdruck sowie die anwachsenden Kosten in der Beschaffung von Roh- und Betriebsstoffen. Die unternehmensinterne Sanierung durch Kostenreduzierungen sei nicht ausreichend, um die rasante negative Umsatzentwicklung und den damit verbunden Preiszerfall zu kompensieren. Zur Sicherung des Standorts Karlsruhe hatte Ragolds laut Angaben allein in den Jahren 1992 bis 2004 mehr als 24 Mio. Euro investiert, davon 1,3 Mio. Euro in Umweltschutzmaßnahmen.
Nach den Erfolgen in den Auslandsmärkten in den 90-er Jahren haben die anhaltende Konsumflaute und der verschärfte Wettbewerb im Inlandsmarkt das Unternehmen schließlich 2001/2002 in die Verlustzone geführt. Jörg Schindler reagierte und versuchte die Trendwende durch Veräußerung von Marken, Maschinen, die Konzentration auf das Kerngeschäft mit Bonbons, Investition von weiterem Kapital und einem weitreichenden Sanierungsprogramm. Letztendlich konnte er jedoch das Ende des Traditionsunternehmens nicht länger hinauszögern.
„Die Verpflichtungen gegenüber Lieferanten, Handwerkern und sonstigen Geschäftspartnern werden voll erfüllt und die Belieferung der Kunden und Geschäftspartner von Ragolds bis zum 31.12.2005 gesichert“, heißt es. Geschäftsführung und Betriebsrat werden umgehend die Verhandlungen über die erforderlichen Regelungen für die beabsichtigte Schließung aufnehmen.