25.10.2007

Neue EsKiMo Ernährungsstudie über Kinder und Jugendliche

Seit Januar 2006 wurde für den Zeitraum eines Jahres bundesweit die Ernährung von Kindern und Jugendlichen ausführlich erfasst. Hierzu wurden repräsentativ für Deutschland 2.400 Mädchen und Jungen im Alter von 6 bis 17 Jahren befragt. Die Studie wurde vom Robert Koch-Institut (RKI) in Zusammenarbeit mit der Universität Paderborn, Fachgruppe für Ernährung und Verbraucherbildung, durchgeführt und vom BMELV finanziert. Ein wesentliches Ergebnis ist, dass sich Kinder und Jugendliche sehr unterschiedlich ernähren. Wenn auch der Anteil derjenigen, die mit Vitaminen, Mineralstoffen und anderen lebensnotwendigen Nährstoffen heute gut versorgt sind, wächst, gibt es immer noch erhebliche Anteile mit einer aus gesundheitlicher Sicht sehr ungünstigen Ernährungsweise. Die von der DGE und von dem Forschungsinstitut für Kinderernährung im Rahmen einer vollwertigen Ernährung empfohlenen Obst- und Gemüsemengen werden bisher nur von einem geringen Anteil der Kinder erreicht. Kinder essen zwar heute im Durchschnitt weniger Fett als früher, aber immer noch ca. 10 Prozent der untersuchten Kinder und Jugendlichen nehmen mehr als 40 Prozent der täglichen zugeführten Kalorien in Form von Fett auf.

Die Kohlenhydratzufuhr ist – wie von Ernährungswissenschaftlern eigentlich gewünscht – gestiegen; allerdings weniger in Form von stärke- und ballaststoffreichen Vollkornprodukten als vielmehr durch Lebensmittel mit einem hohen Gehalt an isolierten Zuckern und Weißmehl. Auch kommen häufig süße, kalorienreiche Getränke anstelle von kalorienfreiem Trink- oder Mineralwasser sowie Süßigkeiten hinzu, heißt es in der Studie. Das überall verfügbare Angebot an energiereichen und noch dazu sehr schmackhaften Lebensmitteln mache es den Kindern und Jugendlichen zunehmend schwerer, dauerhaft eine ausgeglichene Energiebilanz und eine normale Entwicklung des Körpergewichts zu erreichen. Die Versorgung mit den meisten Vitaminen und Mineralstoffen kann heute als ausreichend bezeichnet werden. Nur die Zufuhr an Vitamin D ist durchweg suboptimal und kann bei Kindern, die sich wenig im Freien aufhalten, schnell zu einer Mangelsituation mit langfristig negativen Folgen für die Knochengesundheit führen. Bei jugendlichen Mädchen, die wenig Fleisch und daraus hergestellte Produkte verzehren, sei die Eisenversorgung „grenzwertig“, so die Studie. Und bei den Kindern und Jugendlichen, die wenig Milch und Milchprodukte essen, ist die ausreichende Versorgung mit Calcium gefährdet. Die komplette Studie umfasst 145 Seiten.

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