Deutsche Süßwarenhersteller reagieren auf steigende Nachfrage nach Handelsmarken in Italien
Anlässlich der italienischen Fachmesse für Handelsmarken MARCA reiste eine Delegation von German Sweets nach Bologna, um adäquate Produkte für den italienischen Markt zu präsentieren. Die deutsch-italienische Handelskammer (AHK) hatte hierfür einen Ausstellungsstand organisiert. Flankierend wurden die Fachbesucher im Rahmen einer vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) geförderten und von der AHK ausgerichteten Informationsveranstaltung über die Stärken der deutschen Süßwarenindustrie informiert.
Dazu berichtete Vincenzo Leone, Exportleiter der Verdener Keks- und Waffelfabrik Hans Freitag GmbH & Co. KG, über die Erfahrungen des norddeutschen Gebäckspezialisten für Handelsmarken. Insbesondere ging er auf die Konsequenzen der Evolution der Handelsmarken ein. „Die Ausdifferenzierung der Handelsmarke von der reinen Niedrigpreisstufe hin zu einer Breite von Preiseinstieg bis Premium führt zu Handlungsbedarf bei den Herstellern von sogenannten B-Marken“, so Leone. Dieser Prozess sei in Deutschland voll im Gange.
Auch in Italien wird dieser Prozess einsetzen. Zwar liegt der Anteil von Handelsmarken im italienischen Lebensmittelmarkt leicht über dem weltweiten Durchschnitt von rund 15 Prozent. Doch ist noch viel Luft nach oben, wie Dr. Carsten Bernoth, Geschäftsführer von German Sweets, in seinem Vortrag ausführte. Der Handelsmarkenanteil in Deutschland ist etwa doppelt so hoch. Absolute Spitzenreiter für Handelsmarken sind die Schweiz und Großbritannien.
Dass diese Entwicklung nicht negativ für die Exporte aus Deutschland sein muss, zeigt ein Blick in die Exportstatistik. So gehören gerade die Länder mit hohem Handelsmarkenanteil zu den wichtigsten Exportmärkten. Für Walter Dittmann, Geschäftsführer von Diwa Sweets und Vorstandsmitglied von German Sweets, liegt die Hauptursache in den Erfahrungen der deutschen Hersteller im hoch konzentrierten deutschen Markt: „Die deutschen Unternehmen, unabhängig ob Markenhersteller oder Hersteller von Handelsmarken, sind in ihrem Heimatmarkt einem enormen Preisdruck ausgesetzt. Wer damit umgehen kann, ist gut für Exportaktivitäten gerüstet.“ Die Branche schaut nun auf das Monatsende, wenn in Köln die Weltleitmesse für Süßwaren, die Internationale Süßwarenmesse (ISM), ihre Tore öffnet.