13.03.2014
ZDS
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Interview mit Andreas Bertram, Geschäftsführender Direktor der ZDS
Zum diesjährigen Ausbildungsjahr an der ZDS ersetzt das neue Berufsbild „Süßwarentechnologe/-technologin“ den bisherigen Ausbildungsberuf „Fachkraft für Süßwarentechnik“. Im Exklusiv-:Interview mit sweets processing spricht Andreas Bertram, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der ZDS, über die Beweggründe dafür.
Zum diesjährigen Ausbildungsjahr an der ZDS ersetzt das neue Berufsbild „Süßwarentechnologe/-technologin“ den bisherigen Ausbildungsberuf „Fachkraft für Süßwarentechnik“. Im Exklusiv-:Interview mit sweets processing spricht Andreas Bertram, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der ZDS, über die Beweggründe dafür.
SP: Herr Bertram, das Berufsbild „Fachkraft für Süßwartentechnik“ wird modernisiert. Aus der Fachkraft wird ein Technologe. Was hat man darunter zu verstehen? Und was ist die Motivation dahinter?
AB: Die gesamte Süßwarenbranche steht im Hinblick auf die Altersstruktur ihrer Mitarbeiter und den Auswirkungen des demografischen Wandels vor der Herausforderung eines Generationswechsels. Junge motivierte Mitarbeiter für die Süßwarenindustrie zu gewinnen, wird eine der wichtigsten Herausforderungen für die Süßwarenbranche in der Zukunft. Die Erhöhung der Attraktivität des Berufsbildes, verbunden mit einer qualitativen, modernen Ausbildung unterstützt das Ziel jüngere Arbeitnehmer für die Süßwarenindustrie zu gewinnen und für eine langfristige Tätigkeit in der Branche zu qualifizieren. Dafür haben der Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie (BDSI), der DGB und die Gewerkschaft NGG, die Kultusministerkonferenz, das Kuratorium der Deutschen Wirtschaft für Berufsbildung, das Bundesinstitut für Berufsbildung (BiBB) sowie die ZDS in einem gemeinsamen Konsens ein neues Berufsbild „Süßwarentechnologe/Süßwarentechnologin“ geschaffen. Sowohl die Berufsbezeichnung als auch die umfassendere Ausbildung in sämtlichen Bereichen der Süßwarenindustrie machen diesen Beruf attraktiver für junge Schulabgänger. Mit dem „Süßwarentechnologen“ stellt sich die Süßwarenbranche dem stets wachsenden Wettbewerb um neue Auszubildende gegenüber den Angeboten anderer Branchen. Wir sind überzeugt, dass das neue Berufsbild den Ausbildungsbetrieben die Rekrutierung der nächsten Mitarbeitergeneration erleichtern wird. Um die Ausbilder der gesamten Branche dazu optimal zu informieren werden wir das Thema anlässlich der ZUKUNFTSERKSTATT AUSBILDUNG am 6. und 7. Mai in Solingen präsentieren.
SP: Die ZDS antwortet mit Ihrem umfassenden Angebot auch auf die Bedürfnisse des Marktes und baut zunehmend auch die Aus- und Weiterbildung für die Lebensmittelindustrie aus. Wie sehen Sie da die weitere Entwicklung?
AB: Als zentrale Ausbildungsstätte für die Süßwarenindustrie haben wir schon vor 18 Jahren unser Angebot auch für die Lebensmittelindustrie erweitert. Neben dem Ausbildungsberuf Fachkraft für Lebensmitteltechnik bieten wir auch Lehrgänge „Vom Angelernten zum Facharbeiter“, den „Staatlich geprüften Lebensmitteltechniker“ sowie den „Industriemeister Lebensmittel“ an. Hierdurch wird die Position der ZDS als kompetenter Dienstleister für die berufliche Aus- und Weiterbildung in der Süß- und Lebensmittelindustrie gefestigt. Diese Angebotsbreite bietet der ZDS eine hervorragende Position im Gespräch mit ausbildungsinteressierten Betrieben. Gemeinsam mit den Ausbildungsleitern bzw. der Personalabteilung kann je nach Produktorientierung dem Unternehmen die richtige Aus- bzw. Weiterbildung angeboten werden. Besonders großes Interesse aus der Süß- und Lebensmitteindustrie verzeichnet die derzeit ZDS auch bei den Projektarbeiten der Lebensmitteltechniker. Jedes Jahr bewerben sich zahlreiche Unternehmen um die Durchführung einer Projektarbeit vor Ort in den Betrieben. Die Angebotsvielfalt der ZDS entspricht den Bedürfnissen des Bildungsmarktes und erfreut sich großer Zustimmung. Wir sehen uns gut gerüstet, gemeinsam mit den Betrieben, die Zukunft der Süß- und Lebensmittelindustrie zu begleiten.
SP: Wie waren Ihre Erfahrungen an der ZDS im vergangenen Jahr. Was waren für Sie die Höhepunkte?
AB: Das Jahr 2013 war gekennzeichnet durch die erfolgreichen internationalen Seminarveranstaltungen, insbesondere der INTER-ICE in Köln, bei der wir Gäste aus 15 europäischen und außereuropäischen Ländern begrüßen durften, die den Rahmen für eine sehr informative und kommunikative Atmosphäre bildeten. Unsere enge Zusammenarbeit mit der Zulieferindustrie und führenden Forschungseinrichtungen bildet die Technologieplattform der Süßwarenbranche: ZDS. Aus der Sicht der Zentralfachschule der Deutschen Süßwarenwirtschaft war sicherlich die Auszeichnung der bundesweit besten Auszubildenden am 10.12.2013 in Berlin das größte Ereignis. Dass wir von insgesamt 228 Auszubildenden aller Branchen gleich drei preisgekrönte Azubis an der ZDS ausbilden durften, macht uns gemeinsam mit den Ausbildungsbetrieben ganz besonders stolz.
SP: Zum Schluss noch ein Ausblick auf das Jahr 2014. Was erwartet die Gäste und Teilnehmer der ZDS-Veranstaltungen? Was sind die Highlights in diesem Jahr?
AB: Wie sich bereits in den ersten Wochen des Jahres zeigt, erwarten wir, dass sich der positive Trend im Seminarbereich in diesem Jahr fortsetzen wird. Wir haben die Praxiskurse im Interesse der Süßwarenwirtschaft gegenüber letztem Jahr weiter ausgebaut. Die Veranstaltungs-Highlights werden sicherlich die INGREDIENTS FOR SWEETS (23. – 24.6.), die CAKE TEC (11.-12.11) und natürlich die CHOCO TEC (9.-11.12.) sein. Nach den ersten Resonanzen auf der ISM rechnen wir dafür wieder mit einer sehr guten Resonanz. Neu im Programm und sicherlich auch sehr interessant dürfte das QS-Symposium „Analytik und Schnellmethoden“ (25.-26.6.) sein, das den Fokus auf Schnellmethoden in der Süßwarenproduktion zur Unterstützung der Qualitätssicherung legen wird. Aber auch die Praktika „Riegelprodukte“ (22. – 24.7.), „Retro Süßwaren“ (26. – 28.5.) oder aber auch „Gefüllte Hartkaramellen“ (6. – 8.5.) sind vielversprechende neue Veranstaltungsangebote.
SP: Herr Bertram, vielen Dank für dieses Gespräch. Wir wünschen Ihnen und Ihrem Team Erfolg für Ihre Vorhaben.