Gerhard Schubert GmbH
Gerhard Schubert GmbH feiert 50-jähriges Jubiläum
Das 1966 gegründete Unternehmen gilt als Marktführer für digitale Verpackungsmaschinen. Heute beschäftigt der in zweiter Generation geführte Anlagenbauer rund 1.100 Mitarbeiter und überrascht den Markt regelmäßig mit neuen Technologien und Automatisierungslösungen. Das Unternehmen kündigt für dieses Jahr zukunftsweisende Innovationen an.
Am Anfang stand eine Idee: Der Firmengründer Gerhard Schubert wollte eine Verpackungsmaschine im Baukastenprinzip ent-wickeln. Im Jahr 1966 startete er sein Unternehmen und setzte gleich den ersten Meilenstein: die Schachtelaufrichte- und Klebemaschine (SKA), die zuallerst bei Weiss in Nürnberg Lebkuchen verpackte. In den folgenden Jahren entstand dann die erste Verpackungsmaschine im Baukastensystem SSB (Schubert-Sondermaschinen-Baukasten) zum Befüllen und Verschließen von Schachteln per Top- Loading. Damit wurde der Weg für die flexibelsten Verpackungsmaschinen der Branche bereitet.
Seinen Pioniergeist stellte der gebürtige Crailsheimer erneut unter Beweis, als er in den 1970er Jahren überlegte, wie er mithilfe von Robotik eine maximale Flexibilisierung der Verpackungsvorgänge erzielen könnte: „Ich wollte eine Maschine entwickeln, die entsprechend der menschlichen Prinzipien aufgebaut ist: simple Mechanik, eine hohe Intelligenz und der Einsatz von Werkzeugen. Also haben wir unsere Maschinen danach aufgebaut.“ 1981 stellte Schubert mit „Roby“ den ersten Verpackungsroboter der Welt vor, der Pralinen verpackte. Der Durchbruch erfolgte mit der Entwicklung des Pick-and-Place-Roboters SNC-F2, der auf der interpack 1987 seine Premiere feierte. Zum selben Zeitpunkt präsentierte Schubert die erste Pralinenpackstraße, die „Schubert Speedline“, ausgestattet mit dem ersten Schubert-Roboter für die optische Bilderkennung. Schubert baute eine eigene Entwicklungsabteilung auf und holte sich die technische Kompetenz mit Experten ins Haus. Seither gehört man auch in diesem Bereich zu den Vorreitern und hat mit der Marktreife des 3D-Scanners einen neuen Meilenstein gesetzt.
Gerhard Schubert sah den langfristigen Erfolg von Verpackungsrobotern vor allem darin, mehr Steuerung durch weniger Mechanik auszugleichen. Da es für ihn in den 1990er Jahren nichts auf dem Markt gab, das der Aufgabenstellung des Verpackungsmaschinenbaus gerecht wurde, entwickelte er seine Steuerung selbst. 1996 brachte das Unternehmen die erste Maschine mit einer intelligenten Steuerung auf den Markt: die VMS. Sie schuf die Voraussetzungen für einen einfachen Maschinenaufbau mit einer reduzierten Anzahl an mechanischen Bauteilen, die zur Entwicklung der modularen Teilmaschinen führte.
Die sieben Grundmodule ermöglichen heute einen flexiblen Maschinenaufbau, in dem sämtliche Funktionen wie Zuführen, Aufrichten, Füllen, Verdeckeln / Verschließen, Etikettieren, Kennzeichnen und Palettieren vereinigt werden können. Basis der heutigen Schubert-Toploading-Maschinen (TLM) bilden neben der VMS-Steuerung die Zwei-, Drei- und Vier-Achs-Roboter, sowie die Bilderkennungssysteme und die zuletzt eingeführte Standardkomponente, der Transportroboter „Transmodul“.
„Unser Ziel ist es, intelligente Software und reduzierte Mechanik zu kombinieren und gleichzeitig die Flexibilität kontinuierlich weiter zu steigern“, erklärt Ralf Schubert, der seit 2012 gemeinsam mit Vater Gerhard und Bruder Gerald Schubert sowie Peter Gabriel die Geschäfte führt. Diesem Grundsatz folgend, präsentierte Schubert auf der interpack 2014 die erste Verpackungsmaschine ohne Schaltschrank, die neue Bestmarken bei der Anlageneffizienz und Verfügbarkeit erzielt. „Wir verstehen uns nach wie vor als Vorreiter im Verpackungsmaschinenbau und werden auch künftig Maßstäbe in der Branche setzen. Auch in diesem Jahr kann die Branche von uns zukunftsweisende Innovationen erwarten“, sagt Gerald Schubert. Auch für die Zukunft hat sich das Unternehmen ehrgeizige Ziele gesetzt: Bis 2020 will man den Anteil an ge-fertigten Teilmaschinen jährlich von heute rund 650 auf 1.000 steigern. Ebenso wird angestrebt, die Lieferzeiten in den nächsten Jahren deutlich zu verkürzen. „Wir wollen eine Maschine künftig in wenigen Stunden konstruieren“, so Ralf Schubert. Der studierte Informatiker treibt daher zurzeit das Entwicklungsprojekt eines „digitalen Zwillings“ voran. Damit können TLM-Maschinen künftig im 3D-Modell vorab simuliert und die Zeit bis zur In-betriebnahme der realen Maschinen enorm reduziert werden. Die Lieferzeiten werden sich in den nächsten Jahren mehr als halbieren.