01.07.2017 | Packaging
Treofan Germany GmbH & Co. KG

Erfolgreiche Spezialitätenfolien steigern die Profitabilität

 

Der global agierende Folienspezialist Treofan mit Hauptsitz im hessischen Raunheim setzt seinen Kurs der strategischen Neuausrichtung erfolgreich fort. Dies berichtete CEO Dr. Walter Bickel kürzlich im Rahmen des Jahrespressegesprächs in Frankfurt am Main.

Von Dr. Bernhard Reichenbach

Das operative Ergebnis (bereinigtes EBITDA) im Geschäftsjahr 2016 stieg – bei einem weitgehend stabilen Absatzvolumen von 157.000 t (2015: 155.000 t) – auf 38 Mio. € (2015: 32 Mio. €) und verdoppelte sich damit binnen zwei Jahren. Für 2017 erwartet Walter Bickel, CEO von Treofan, eine weitere Verbesserung. 2016 erzielte das Unternehmen, das 1.100 Mitarbeiter beschäftigt, einen Umsatz etwa 420 Mio. €. Davon entfielen 60 % auf den Nahrungsmittelbereich, insbesondere auf Süß- und Backwaren. Der Anteil an Spezialfolien am Absatzvolumen stieg gegenüber 2015 um drei Punkte auf 72 %. Als Zielmarke für 2017 nannte Bickel 75 %.
Die strategische Transformation vom klassischen Folienproduzenten hin zu einem Anbieter integrierter Lösungen im Premiumbereich für biaxial orientierte Polypropylen-(BOPP)-Folien sieht der Treofan-Chef als wesentlichen Treiber der Ergebnisentwicklung: „Wir wollen der führende Spezialist für innovative Oberflächenlösungen werden, indem wir unsere technische Kompetenz mit unseren einzigartigen Beziehungen zu den wesentlichen regionalen und internationalen Markenherstellern und großen Verarbeitern kombinieren. Damit entwickeln wir zunehmend innovative, integrierte Lösungsansätze in direkter Zusammenarbeit mit mehreren Partnern über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg.“
Ein Beispiel für diesen Ansatz ist die Hybridfolie HybraPack. Die Kombination aus Papier und BOPP-Folie, die Treofan gemeinsam mit dem Papierhersteller Feldmuehle Uetersen und weiteren Partnern entwickelt hat, eröffnet neue Anwendungsbereiche im attraktiven Markt für Standbeutel. Auf der Messe interpack hat Treofan gerade die erste kommerzielle Anwendung des Konzepts vorgestellt.
„Wir haben den strategischen Anspruch, das differenzierteste Produktportfolio mit der breitesten Abdeckung von Anwendungsbereichen zu verbinden – von Verpackungs- und Etiketten- über Tabakfolien bis hin zu technischen Folien für Kondensa­toren und Lithium-Ionen-Batterien“, betonte Bickel. Um die Entwicklung von Spezialitäten weiter voranzutreiben, beschäftigt Treofan mittlerweile 40 Spezialisten in seiner global agierenden Innovationseinheit Tech Power­house. „Bereits dieses Jahr führen wir in Europa und den USA jeweils drei neue Folientypen ein, hinzu kommen weltweit kontinuierliche Produktmodifikationen“, ergänzte der CEO. „Unser mittelfristiges Ziel sind mindestens vier Innovationen pro Jahr.“
Einen weiteren wesentlichen Beitrag zur Ergebnisentwicklung lieferten Prozessoptimierungen mit entsprechenden Kosteneinsparungen. Als Meilensteine nannte der Firmenchef die Neuausrichtung der italienischen Organisation hin zu einer reinen Fertigungseinheit mit zwei Produktionsstätten und einer schlanken Verwaltung sowie den 2016 begonnenen Umbau der Organisation am Standort Neunkirchen, der im laufenden Jahr abgeschlossen wird. Treofan betreibt insgesamt vier Produktionsstätten in Italien, Deutschland sowie Mexiko und verkauft seine Produkte in mehr als 90 Ländern weltweit.
Das Unternehmen investiert an den Standorten, um die Strategie der Spezialisierung durch entsprechende Anlagentechnik zu unterlegen. Knapp 50 Mio. € betragen alleine die derzeit freigegebenen Investitionen u. a. in einen Coater in Italien und eine neue Fertigungslinie in Mexiko. „Wir bauen Schritt für Schritt eine Anlagenstruktur auf, die optimal zu unserer Produkt- und Marktstrategie passt“, fasste Bickel zusammen.•

 
 
 
 

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