Fachverband Faltschachtel-Industrie e. V. (FFI)
Deutsche Faltschachtel-Industrie mit leichten Einbußen
Die deutsche Faltschachtel-Industrie kämpft noch immer mit den Nachwirkungen der Wirtschaftskrise 2008. Seit jener Zeit bewegen sich Produktionsvolumen und -wert auf dem Niveau von damals.
Von Dr. Bernhard Reichenbach
Leichte Einbußen musste die deutsche Faltschachtel-Industrie im Geschäftsjahr 2016 hinnehmen: Mit einem Produktionsvolumen in Höhe von 842.313 t ging der Absatz um 1,9 % gegenüber dem Vorjahr zurück. Der Umsatz sank im gleichen Zeitraum um 2,3 % auf 1,822 Mrd. €. „Damit setzt sich die Entwicklung der vergangenen Jahre fort“, merkte Steffen Schnizer, Sprecher des Vorstands des Fachverbands Faltschachtel-Industrie e. V. (FFI), kürzlich im Rahmen einer Pressekonferenz an. Zwischen 2013 und 2016 reduzierte sich das Produktionsvolumen um 1 %, was einer Seitwärtsbewegung entspricht. Gleichzeitig sank dabei der Produktionswert aber um 3 %.
Volumenrückgang, zunehmender Wettbewerb unter nationalen und europäischen Herstellern sowie Margendruck sprechen deutlich für ein schwieriger werdendes Umfeld. Dies zeigt sich insbesondere im Rückgang der Profitabilität. So fiel der Umsatzerlös der deutschen Faltschachtel-Industrie von 2.172 € pro produzierter Tonne im Jahr 2015 auf 2.162 € pro Tonne 2016.
„Vor allem die vermehrten Produktionsverlagerungen nach Osteuropa bei Pharma-, Food- und Non-Food-Produkten sowie die Substitution durch Kunststoffverpackungen im Niedrigpreissegment setzen den deutschen Faltschachtelunternehmen zu“, sagte Steffen Schnizer. Die weitere Automatisierung, Optimierung und Digitalisierung der gesamten Geschäftsprozesse werde deshalb ein Schlüssel zum Erhalt und zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit sein.
„Unsere Mitgliedsunternehmen zeichnen sich durch eine überdurchschnittliche Innovationskraft aus und sind auch im internationalen Vergleich oft Benchmark bei neuen Technologien und Prozessen“, führte der Vorstandssprecher aus. Im europäischen Vergleich stehe die deutsche Faltschachtel-Industrie für rund ein Fünftel des europäischen Produktionsvolumens. Damit sei sie etwa doppelt so groß wie diejenige Großbritanniens, Frankreichs oder Italiens.
Nach Auffassung der Verbandsverantwortlichen wird die generelle Branchenkonsolidierung auf absehbare Zeit mit leichten Schwankungen weiter voranschreiten. Beim FFI stehen dem Austritt eines Vollmitglieds sowie zweier assoziierter Mitglieder im vergangenen Jahr sieben Neuaufnahmen assoziierter Mitglieder gegenüber. Damit repräsentiert der Verband etwa zwei Drittel des deutschen Faltschachtelmarktes. Bei einem Rückgang der produzierten Tonnage um 3,2 % verloren die Mitgliedsunternehmen des FFI lediglich 2,2 % des entsprechenden Produktionswertes im Jahr 2016. „Damit zeigen sie sich insgesamt besser als der Branchendurchschnitt“, stellte Steffen Schnizer fest.•
Faltschachtel in Form des Pariser Eiffelturms als Geschenkverpackung für feine Pralinen.
(Bild: Lindt)
A folding box in the shape
of the Eiffel Tower in Paris as
gift packaging for fine pralines.
(Image: Lindt)