Maturus Finance GmbH
Wie Sale & Lease Back die Liquidität sichert
Die Süßwarenindustrie ist in Deutschland ein Jobmotor: Die rund 50.000 Beschäftigten erwirtschafteten in 2015 einen Jahresumsatz von 11,9 Mrd. Euro. Neben Kakao- und Schokoladewaren gehören auch Backwaren, Bonbons, Knabberartikel, Markeneis, Kaugummi und Rohmassen, wie zum Beispiel Marzipan, zu den Sparten des Industriezweiges.
Autor: Carl-Jan von der Goltz, Managing Partner, Maturus Finance GmbH
Nach den aktuellen Angaben des Bundesverbands der Deutschen Süßwarenindustrie (BDSI) ist die Situation der Firmen im Jahr 2016 dank einer verbesserten Auftragslage weiterhin stabil, doch die Ertragslage bleibt angespannt. Zu den Herausforderungen für die Hersteller zählen die hohe Konzentration im Lebensmitteleinzelhandel und die damit verbundene Abhängigkeit von wenigen Handelsketten. Auch steigende regulatorische Anforderungen sowie die Gewinnung von Fachkräften machen den Unternehmen zunehmend Sorgen. Eine ausreichende Liquidität ist für die weitere positive Entwicklung der Hersteller unabdingbar. Immer mehr Betriebe der Süßwarenindustrie setzen dabei auf einen strategischen Finanzierungsmix: Ergänzend zur klassischen Bankenfinanzierung werden Alternativen wie Factoring, Sale & Lease Back oder Einkaufsfinanzierung eingesetzt. Die Zusammenarbeit mit mehreren Geldgebern sichert größtmöglichen Handlungsspielraum und Unabhängigkeit.
Anlässe für zusätzlichen Liquiditätsbedarf
Verschiedene Anlässe im Unternehmen wie z. B. die Erweiterung des Produkt- und Leistungsportfolios, Innovationsprozesse, Restrukturierungen, Expansionen, Fusionen oder die Unternehmensnachfolge erfordern immer wieder zusätzliche finanzielle Mittel. Für Betriebe der Süßwarenindustrie stellt Sale & Lease Back eine interessante Finanzierungsform dar, um stille Reserven im Unternehmen zu heben und zusätzliche Liquidität zu generieren. Beim Sale & Lease Back werden gebrauchte Maschinen und Anlagen, sogenannte Assets, verkauft und direkt zurückgeleast. So wird gebundenes Kapital im Rahmen einer reinen Innenfinanzierung gehoben und eine schnelle Zufuhr von Liquidität ermöglicht. Der Betrieb nutzt die Maschinen dabei durchgehend weiter.
Die Leasingraten stellen zudem abzugsfähige Betriebsausgaben dar und können im Rahmen der Gestaltungsmöglichkeiten als Teil- oder Vollamortisationsverträge so kalkuliert werden, dass die Firma sie fortlaufend aus dem Cash-Flow des Unternehmens leistet. Ein entscheidender Vorteil von Sale & Lease Back ist, dass bei der Finanzierungsentscheidung die Bonität nachrangig betrachtet wird, entscheidend ist die Werthaltigkeit und Fungibilität der Maschinen. Unter bestimmten Voraussetzungen funktioniert das Modell demnach sogar in der Insolvenz, z. B. für einen Neustart am Markt.
Der Ablauf im Überblick
In der Praxis funktioniert das Verfahren wie folgt: Zuerst erfolgt eine vorläufige Bewertung des kompletten Anlagevermögens. Dies geschieht entweder im Rahmen der Schreibtischbewertung anhand eines detaillierten Anlage- und Leasingspiegels oder eines gegebenenfalls bereits vorliegenden Zeitwertgutachtens. Nach der Abgabe eines indikativen Angebots und dessen Annahme erfolgt die gutachterliche Bewertung des Maschinenparks zu Zeitwerten.
Diese Bewertung bildet die Basis des Sale & Lease Back-Vertrages. Für die Erstellung des Vertrags werden weitere Unterlagen wie Eigentumsnachweise oder die Sicherheitenfreigaben der Banken benötigt. Nach Eingang aller Unterlagen steht einer schnellen Abwicklung nichts mehr im Wege. Durchschnittlich dauert der Vorgang von der Erstansprache bis zur Valutierung etwa sechs bis acht Wochen. Sale & Lease Back kann demnach eine schnelle und bankenunabhängige Möglichkeit der Kapitalbeschaffung sein, das zudem ohne Einschränkungen zur Verfügung steht. Das Finanzierungsvolumen liegt meist zwischen 300.000 bis 10 Mio. Euro, in Einzelfällen auch darüber.
Die Maturus Finance GmbH mit Sitz in Hamburg ist eine bankenunabhängige Finanzierungsgesellschaft und bietet innovative Wege in der Unternehmensfinanzierung an. Der Finanzdienstleister ist Ansprechpartner für mittelständische Produktionsfirmen, die Alternativen zu bestehenden Bankverbindungen suchen.