Hans Brunner GmbH
Maschinelles Schminken mit Formen von Hans Brunner
Das farbige Schminken von Schokoladenartikeln liegt derzeit stark im Trend. Doch wie kommt die Farbe auf den Artikel? Die Firma Hans Brunner weiß, wie es funktioniert. Bereits in der Konzeptphase arbeitet sie eng mit Kunden und Anlagenherstellern wie der Schweizer Firma Knobel zusammen, um einen perfekt aussehenden Artikel zu erhalten.
Bevor die Schokoladenform zur Hohlkörperproduktion geschleudert oder kalt gestempelt wird, werden die leeren Formhälften mit farbiger Schokolade dekoriert. Präzise Dosierung, klare Abgrenzungen und die Beachtung minimaler Strichstärken sind die entscheidenden Faktoren, um eine optimierte farbige Fläche zu erzielen. Dies gilt sowohl für Reliefartikel wie Tafeln, Pralinen oder Lollies als auch für Hohlfiguren.
Die Schminkbereiche werden so gestaltet, dass sich die Schokolade optimal verteilen kann und Fehler wie Lufteinschlüsse und dergleichen vermieden werden. Bei der Festlegung geschminkter Flächen wird darauf geachtet, dass sich diese relativ eben und nicht in unmittelbarer Nähe zur Wandung der Kavität befinden. Dadurch lässt sich ausschließen, dass die Schokolade aus den definierten Bereichen läuft oder die Schminkdüse mit der Form kollidiert. Die Flächen, die unterschiedliche Farben erhalten sollen, werden bereits während der Entwurfsphase mit dem hauseigenen Designer anhand einer farbigen Skizze festgelegt.
In vielen Betrieben werden die Produkte noch von Hand geschminkt oder dekoriert. Diese zeitintensiven Arbeiten können komplett mit Dekorationsanlagen automatisiert werden. Die eingefärbte Masse wird mit CAD-Gießmaschinen dosiert. Schminkbereiche können auch mit verschiedenen Farben übereinander gegossen werden. Dabei ist zu beachten, dass die Schminkabgrenzungen auf der Form entsprechend gesetzt werden und die Reihenfolge der Schminkdüsen mit der eingefärbten Schokolade richtig konfiguriert wird. Somit kann etwa bei einem Auge eines Artikels zuerst die Pupille und nach einer kurzen Kühlphase das Augenweiß darüber gegossen werden.
Kombi-Verfahren eröffnet neue Produktionsweise
Bei verschiedenen Formensätzen auf einer Anlage werden bei Brunner verschiedene logische Formenerkennungssysteme verwendet. Die gängigste Methode ist die RFID-Technik. Die Dekorationsanlage erkennt die Codierung auf der Form und lädt das passende Schminkprogramm dazu.
Die Innovation, das Schminken mit dem Kaltstempel-Verfahren zu kombinieren, eröffnet eine völlig neue Produktionsweise. Bei diesem Verfahren entstehen exakt definierte Schokoladenschalen sowohl für Pralinen, Riegel, Tafeln als auch für Hohlfiguren. Im Vergleich zum Schleudersystem ist bei diesem Verfahren eine gleichmäßigere und dünnere Wandstärke möglich. So können bei Hohlfiguren mit präziser Wandstärke, zum Beispiel bei Surprise-Produkten, Kapseln sicher in einen definierten Hohlraum eingelegt werden. Bei Einsatz des Kaltstempel-Verfahrens lässt sich Schokoladenmasse einsparen, und die Prozesszeiten verkürzen sich. Das Artikelgewicht kann vorab exakt auf das Gramm genau berechnet werden. Dies geschieht bereits während der Artikelentwicklung bei Brunner.
Bei der Formenproduktion wendet das Unternehmen sowohl das Spritzguss- als auch das Thermopressverfahren an. Beide Methoden haben Vorteile in unterschiedlichen Bereichen und können so individuell für den Kunden eingesetzt werden.
interpack, Halle 1, Stand B 22